Macchu Picchu auf alten Inkapfaden

09Okt2014

Start war heute um 05:30 Uhr. Uns stand die Fahrt mit dem Zug von Cusco nach Aguas Calientes bevor.
Was für ein toller Zug, was für eine atemberaubende Landschaft. Durch die Oberfenster der Panoramawaggons schauten die (teilweise) schneebedeckten Berggipfel herein, auf der einen Seite tiefe Schluchten, auf der anderen Seite steile Berghänge - einfach traumhaft.

im Panoramawaggon von Perurail

Für uns war am km 104 Schluss, denn wir 4, zwei Berliner und zwei Schweizer hatten eine Genehmigung auf dem Inkatrail nach Macchu Picchu zu laufen. Unsere beiden Luxemburger Mitreisenden (mit Mitte 40 die jüngsten der Gruppe) sind bereits unterwegs. Sie laufen den wirklich sehr anspruchsvollen 4-tägigen Inkatrail. Wir sind alle gespannt, ob sie es schaffen und was sie berichten werden. 

hier beginnt unser Inka Trail

Worauf wir uns da eingelassen haben, war uns auch nicht wirklich klar. In einer Höhe von 2.250 m beginnend, ging es über 3,5 h Stunden nur bergauf, aber nicht einfach mal so auf glatten Pfaden, sondern auf und ab, über hunderte von unebenen Stufen, über übelste Steinunebenheiten und das zunächst bei brennender, stechender Sonne und den Rucksack mit dem Tagesgepäck auf dem Rücken.

   völlig geschafft die erste Pause
Der letzte Anstieg vor dem Erreichen des Mittagsrastplatzes über 324 steile Steinstufen hat Petra B. fast aus den Latschen kippen lassen. Aber unter Aufbietung aller Kräfte, mit eisernem Willen und Andreas Unterstützung hat sie es dann auch geschafft.

Blick auf Winay Wayna

Kurz vor Erreichen der Schutzhütte ereilte uns der Regen. Durchgeschwitzt fängt man sofort an zu frieren. Also Jacken raus und angezogen. Der Regen wird schlimmer, Jacken wieder aus- und Regencapes angezogen. Zum Glück lässt der Regen aber bald nach und hört schließlich ganz auf. Ob das die Gebete unseres Guides bewirkt haben?


Wir laufen eine weitere Stunde auf und ab, aber es ist nicht mehr ganz so schlimm. Weiter und immer weiter und dann kommen noch 15 Minuten unebener Anstieg - und wir sind am Sonnentor auf 2.720 m - Intipunku.

eine glückliche Gruppe ... und geschaffte Biederleute da müssen wir noch hin Blick auf Machu Picchu vom Sonnentor

Und da liegt sie vor uns, die verlorene Stadt der Inka (2.400 m). Was für ein Anblick. Kein noch so gutes Foto kann auch nur annähernd widergeben, was die Mystik dieser Landschaft ausmacht. Wir sind überglücklich. Wir haben es geschafft und es war jeden Schweißtropfen wert. Vergessen sind die brennenden Füße, vergessen die schmerzenden Knie. Wir genießen einfach nur noch diesen menschenleeren Anblick und erreichten gerade noch den letzten Bus nach Aguas Calientes um 17:30 Uhr.