Bald geht es los

28Sept2014

Dies ist der erste Eintrag in unserem neuen Blog.
Unterwegs nach Machu Picchu und zur größten Salzwüste der Erde bis zum Mondtal in der Atacama-Wüste und weiter zu den Moais werden wir hier über unsere Erlebnisse berichten.

Wir sind dann mal weg

29Sept2014

Auf geht's, zuerst mit IBERIA in gut 3 h nach Madrid. Die Zeit zum Umsteigen ist diesmal nicht ganz so knapp. Und dann folgen nochmal gut 12 h mit LAN Chile.

 

Wir sind optimistisch und halten es mit Wilhelm Busch (1832 - 1908):

 

"Es ist ein Brauch von Alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör.
Doch wer zufrieden und vergnügt,
sieht zu, dass er auch welchen kriegt."

 

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Lima

30Sept2014

05:45 Uhr - wir sind da.  -7 Stunden MEZ
Alles hat reibungslos geklappt, nur unser Hostal liegt direkt an der Ecke zweier nicht gerader kleiner Straßen ...😕

Nach anfänglichen Streitigkeiten 😉 zwischen unseren "Führungspersonen" einigten wir uns auf einen Weg und fanden doch tatsächlich das Kulcafe.
Bei Latte Macchiato und Kaltem Hund (!!!😛) verbrachten wir schon die ersten Stunden in Lima. 

Kulcafe  

Getreu dem Spruch von  Abelardo Sánchez León: "Lima ist die Stadt der wunderbaren Ecken. Wenn du eine findest, sei es das Haus eines Freundes, ein bestimmter Platz, ein Viertel, ein Restaurant, ein Blick aufs Meer...findest du Lima" lassen wir es gemütlich angehen.

Durch den Parque del Amor schlenderten wir ganz gemütlich an der Steilküste zum Einkaufszentrum Larcomar - toll in die Steilküste gebaut.

Dort fanden wir auch einen eisgekühlten Energietrink, um sofort stilecht den AGWA de Coca auszuprobieren.

   auf die Gesundheit

Anschließend erwartete uns schon das Mangos, auf dessen Terrasse wir beim peruanischen Büffet eigentlich den Sonnenuntergang genießen wollten, nur der Lima-typische "La Garua" Nebel machte uns einen Strich durch die Rechnung.



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Ein Tag zu Fuß In Lima

01Okt2014

Wie nicht anders zu erwarten, war die Nacht zwischen 04:00 Uhr und 05:00 Uhr zu Ende. Zum Frühstück hatten wir uns aber für 09:00 Uhr verabredet.

Ziel des Tages war Huaca Pucllana - eine pyramidenartige Ausgrabung der Vorinkazeit.
Der Weg dorthin war noch entspannt.

Huaca Pucllana

Was uns auffällt ist, dass uns die (Touristen-)Polizei und auch wildfremde Menschen freundlich grüßen.

ohne Worte
Dann latschten wir ziellos durch die Straßen dieses ziemlich chaotischen und nicht besonders schönen Stadtteils Miraflores, obwohl hier schon die Oberklasse wohnt.
Das ständige Hupen und Sirenengeheule ist für uns Mitteleuropäer ziemlich nervig.

Völlig geschafft, haben wir an der Uferpromenade erstmal eine Ruhepause eingelegt, bevor wir uns dann doch entschlossen, wieder von den leckeren Kuchen/Torten zu kosten.

Fix und fertig

Für das Abendessen hatten wir uns die Calle de las Pizzas ausgesucht und stärkten uns mit typisch peruanischer Küche (Causa rellena - eine Köstlichkeit aus gewürztem, mit Thunfisch oder Hühnerfleisch gefülltem und in runde Törtchen geformtem Kartoffelpüree, Lomo saltado - in Streifen geschnittenes Rinderfilet, mit Zwiebeln und Tomaten in der Pfanne gebraten und mit Pisco abgelöscht, Ceviche - rohe Fischstückchen o. Meeresfrüchte o. Grossgarnelen mariniert mit Limettensaft, Zwiebeln und Aji , Aji de Gallina - peruanisches Frikassee, aber mit Milch, Käse, Nüssen und Aji gegart, Papa Huancaina).

Heute Abend haben wir noch etwas ganz besonderes gebucht: "Lima bei Nacht". Die Tagestemperaturen erfordern schon die Fleecejacken, was erwartet uns wohl nachts im "Oben- ohne-Doppelstockbus"? Roland wollte sich für diesen Zweck schon eine typisch peruanische Mütze kaufen, aber weil wir alle gelacht haben, war er zu feige.


ein schönes Gesicht entstellt nichts

Nachtrag: Roland hat seine Mütze doch noch erstanden. Trotz dreifach-Bekleidung war die Busfahrt ziemlich frisch, obwohl wir die besten Plätze hatten.

Entschädigt wurden wir mit einer tollen Wassershow im Circuito Magico Del Agua, einem Park mit phantastischen Wasserfontänen und -spielen und einer sensationellen Lasershow in der großen Fontäne. Sowas haben wir bisher auch nicht ansatzweise irgendwo gesehen.
Bei der Fahrt durch das toll beleuchtete historische Zentrum Limas, mussten wir auch unseren ersten Eindruck korrigieren. Leider hatten die Petras fürchterlich mit dem Schlaf zu kämpfen...


  

Warten auf die Gruppe

02Okt2014

Während wir nach dem Frühstück schon leicht unruhig wurden, weil 1,5 h nach der vereinbarten Zeit die Gruppe immer noch nicht im Hotel eingetroffen war, hatte diese auf uns am Flughafen gewartet. 😮
Nachdem wir uns endlich gefunden hatten, sind wir zur Stadtrundfahrt aufgebrochen, die aber im Verkehrschaos ausgebremst wurde. Von der historischen Altstadt sahen wir die schönen Gebäude nur aus dem Stop-and-go fahrenden Bus und besuchten das San Francisco Kloster mit den Katakomben.

Plaza Mayor - der Bronzebrunnen in der Mitte der Plaza ist der Nullpunkt aller Entfernungen in Peru   Kaum hier schon angebandelt

Danach fuhren wir in das Stadtviertel Barranco, das eins der schönsten und ältesten von Lima sein soll. Viel gesehen haben wir davon nicht, weil die Zeit schon weit fortgeschritten war und die Gruppe endlich Mittag essen wollte, kehrten wir im Rustica Barranco zu peruanischem Büffet ein.

Aber die Seufzerbrücke wollten wir uns unbedingt noch ansehen, nur leider wurde sie gerade restauriert.🙁

Anschließend wagten wir uns, mit einem (der nicht ungefährlichen) Taxis zum Hotel zurückzufahren, weil wir auf eine weitere "Wanderung" entlang der Küste keinen Bock mehr hatten.
Dafür gehen wir heute Abend zu einer hoffentlich sehenswerten Folkloreshow, währen unsere Mitreisenden den Schlaf bevorzugen.
Morgen starten wir um 05:30 Uhr - Hurra, der Urlaub beginnt!

Von der Stadt aufs Land

03Okt2014

Auch diese Reisegruppe ist überpünktlich, naja die anderen haben auch noch mit der Zeitumstellung zu tun. Wir sind froh, endlich dem Stadtlärm zu entkommen.

Nun wir deutlich, was bisher kaum vorstellbar war - Lima ist eine Wüstenstadt, umgeben von Sand- und Steinwüste.
Immer da, wo einer der vielen Flüsse aus den Anden ins Meer fließt, sind ausgedehnte Gemüseanbaugebiete. Wegen der ausreichend vorhanden Wasserkraft hat Peru auch kein Stromproblem.
Schön ist die Landschaft entlang der Panamericana und des Pazifik bisher nicht. Der dichte, depressive Garua- Nebel ist unser Begleiter.
Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt. Mehr als 3 m hohe Wellen verhindern das Auslaufen aller Boote und damit den Ausflug zu den Ballestas Inseln - also keine Blaufußtölpel, Humboldt-Pinguine, Bigua- oder Buntscharben, Delfine und Seelöwen ...
Das muss erstmal verkraftet werden - wo ist der Coca-Schnaps??

Der Herr war nicht mit uns

Die gedrückte Stimmung besserte sich sofort nach unserer Ankunft in der von hohen Sanddünen umgebenen Huacachina-Oase.

Alle entscheiden sich für die Tour mit den Sandbuggys. Mit hoher Geschwindigkeit brettert unser Fahrer durch die meterhohen Sanddünen, um anschließend von oben einfach nach vorn abzukippen und mit uns in die Tiefe zu "stürzen". Eine atemberaubende Fahrt und ein einzigartiges Panorama. Roland und Andreas nutzen auch die Chance und versuchten sich erfolgreich im Sandboarden. Auf dem Bauch liegend ging es auf einem Surfbrett die Dünen hinunter.
Glücklich, dass der Tag nicht voll daneben gegangen ist, sind wir jetzt auf dem Weg nach Nazca.
Abflug morgen 06:15 Uhr- Hurra!



IMG_1355-0.JPG   Mit diesen Buggys düsen wir durch die Wüste   Zum Glück nicht unsere Fahrer   ... aber mutige Sandboarder   die sich mutig die höchsten Dünen hinabstürzen   die Mutigen sind gesund unten angekommen  
Oase mit noch wenig Wasser

FIug über die Nazca Ebene

04Okt2014

05.00 Uhr hieß es wieder aufstehen. Kurzes Frühstück und es ging ab zum Flughafen in Nazca. Bangen, ob der Flug auch stattfindet, denn der Nebel liegt noch über den Bergen. Wir mussten uns mit unseren Pässen anmelden und uns wiegen lassen. Die kleinen Flugzeuge werden nach Gewicht besetzt....
Anschließend hieß es warten. Es gab wegen des Nebels noch keine Starterlaubnis. Wir fuhren zurück in den Ort und kauften uns Verpflegung für die lange Busfahrt nach Arequipa, die uns heute noch bevorstand.
Gegen 8.30 Uhr gab es dann endlich die Einteilung für die Flieger und wegen unserer "Idealgewichte" konnten wir auch alle vier in einer Maschine fliegen.

Die Nazca - Ebene ist eine beeindruckende Fläche, die wir uns alle aber irgendwie ganz anders vorgestellt hatten. Die großen  Wüstenscharrbilder konnten wir aber gut sehen. Dafür flog der Pilot schöne Kurven, sodass auch von beiden Seiten alles betrachtet werden konnte. Das hatte aber zur Folge, dass wir alle die "Tüten" zückten. Roland fand die Bilder schlichtweg zum kotzen......😫

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AffeBaum und HändePapageiColibri    Condor 
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Glücklich wieder am Boden 
Übrigens, unsere Reiseleiterin, Anna Maria, veröffentlicht auch auf dem viventura-Blog Fotos von der Gruppe:  www.viventura.de/reisebericht/50257

Arequipa

05Okt2014

Unsere Fahrt ins 650 km entfernte Arequipa endete erst gegen Mitternacht. An Ausschlafen war natürlich nicht zu denken, da um 05:00 Uhr zwar kein Hahn krähte, aber dafür Hunde bellten...
Hier sind wir bereits auf 2.353 m üM.
Wir haben ja nun schon viele Märkte in Lateinamerika gesehen, aber die ungewohnte "Aufgeräumtheit" und Sauberkeit auf dem San Camilo Markt erstaunt uns doch. Hier erstehen wir die ersten Beutel mit Coca-Blättern und Stücken von gepresster Stevia-Asche, um uns für die nachmittägliche Fahrt ins Hochland zu rüsten.

san Camilo Markt - sehr lecker drapiertes Obst die Zutaten von Montongo (in Peru auch: Cau Cau), zu deutsch Flecke  Coca-Blätter-Kauftypische peruanische Gerichte   Wir essen Rocoto Relleno - gefüllte scharfe Paprika - sehr lecker
Das Kloster Santa Catalina ist wirklich sehenswert. Eine Anlage dieser Art und Größe ist uns bisher auch noch nicht begegnet. Es ist eine richtige Stadt für sich.

Santa Catalina Kloster Santa Catalina Kloster Hausvulkan Misti (5.821 m) Novizen??

Heute sind Wahlen in Peru und es besteht Wahlpflicht. Wer nicht wählen geht, muss Strafe zahlen (70 Peruanische Soles = ca. 20EUR). Für unsere Reiseleiterin, Ana Maria Gandolfo de Jordan aus Lima, übernimmt das viventura. Man kann hier nämlich nur am Wohnsitz wählen, denn eine Briefwahl gibt es nicht.


Unsere Fahrt ging heute bis auf 4.011 m, wo wir einen Coca-Tee-Stop einlegten. Der war auch nötig, da der Kreislauf doch nicht mehr so will ...
Hier sehen wir den ersten wirklich tollen Sonnenuntergang.



Nun liegen noch 3 h Serpentinenfahrt in völliger Dunkelheit über einen 4.900 m hohen Pass vor uns. Nicht nur bei Petra B. machen sich die ersten Anzeichen von Höhenkrankheit bemerkbar ...

Cabanaconde - hoch in den Anden

06Okt2014

Wieder spät, gegen 21 Uhr, erreichten wir gestern Abend den kleinen Ort Cabanaconde auf 3.300 m Höhe. Auf dem Weg dorthin begegneten uns die ersten Vicunas.

Vicunas  
Die Temperaturen hier überraschten uns genauso wie das kleine Hotel. Es war nicht so kalt, wie erwartet. Trotzdem packten wir die Schlafsäcke aus und fielen warm verpackt nur noch in die Betten.

Beim Frühstück am Morgen ist Zurückhaltung angesagt, denn die Höhe merken wir doch und so sind drei von uns vorsichtig beim Essen 😕

Der Höhepunkt heute ist die Tour zum Colca Canyon - wir wollen die Kondore im Gleitflug beobachten. Sie nutzen hier die Thermik über dem Tal. Das Wetter ist super und die Condore saßen schon abflugbereit auf den Felsen. Gleich nach unserem Eintreffen am Cruz del Condor begannen sie ihre "Vorführung", wie bestellt.😉 

El Condor pasa

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am Cruz del Condor

Die Rückfahrt nach Arequipa führt durch herrliche Landschaft, schneebedeckte Berge, kleine Dörfer und große Terassenfelder. Die Frauen in ihren typischen Trachten sind ein toller Anblick.
  

 

es ist schweinekalt auf dieser Höhe    auf 4.910 m - leider bei Sturm und Schneetreiben

Arequipa - endlich ein Tag Ruhe

07Okt2014

Die eine Hälfte unserer Gruppe ist heute schon nach Cusco geflogen und musste bereits um 05:00 Uhr los 😕
Wir konnten uns ausschlafen, naja eher nur die Männer ...
Um 08:30 Uhr traf Dominique vom örtlichen viventura-Büro ein und brachte ein leckeres Frühstück mit. Wir löcherten ihn mit unseren Fragen und konnten uns in aller Ruhe auf die heutige Fahrt mit dem Nachtbus vorbereiten. Hoffentlich ist der nicht wieder eisgekühlt ...

Da die Kathedrale geschlossen war, haben wir als Alternative ein tolles Dachterrassencafe entdeckt, um die Aussicht von oben auf die Stadt zu genießen.
Dann musste noch ein Abstecher in eine Konditorei mit leckerer Baisertorte sein und anschließend ein kräftiger Espresso in einer winzigen Caféteria - heute geht's uns prima. 

 vor der Kathedrale Arequipa auf der Dachterrasse  einfach lecker  ein Espresso zum Abschluss  am Busbahnhof unser Luxusbus in den bequemen Schlafsesseln schon ganz schön müde

Mit dem Nachtbus nach Cusco (3.430 m)

08Okt2014

Nach 11,5 h Fahrt im VIP-Bereich des sehr komfortablen Nachtbusses haben wir endlich die alte Inkahauptstadt erreicht.
Wir vier waren die einzigen, die wieder sofort ihre Zimmer beziehen konnten. Den Rest der Gruppe haben wir dann zum Frühstück getroffen.

09:00 Uhr erwartete uns ein gestrenger Inka-Nachfahre - unser örtlicher Reiseleiter.
Nach dem Briefing für unseren morgigen Treck auf dem Inka-Trail, wurden wir mit der Baukunst der Inka in Saqsayhuaman vertraut gemacht.

Weiter ging's zum ehemaligen Planetarium "Q'enqo". An der Quelle der Fruchtbarkeit wollte man uns einfach nicht probieren lassen ...

Von der Musik angelockt, liefen wir ungezogenen Touristen schnurstracks in die Kirche Santa Catalina. Das gefiel unserem Reiseleiter zwar überhaupt nicht, aber die farbenprächtig kostümierten Tänzer waren wirklich sehenswert. Heute fand nämlich ein großes Fest zu Ehren der Heiligen statt.

der 12-eckige Stein

Die Höhe macht sich bei dem ständigen auf- und ab-Gelaufe deutlich bemerkbar. Der Tag muss also zur Stärkung proteinhaltig beendet werden. Wir genossen die Spezialität des Hochlandes: Cuy - gebratenes Meerschweinchen.
Zum Abschluss noch einen Pisco Soure und dann geht's ab ins Bett.

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Macchu Picchu auf alten Inkapfaden

09Okt2014

Start war heute um 05:30 Uhr. Uns stand die Fahrt mit dem Zug von Cusco nach Aguas Calientes bevor.
Was für ein toller Zug, was für eine atemberaubende Landschaft. Durch die Oberfenster der Panoramawaggons schauten die (teilweise) schneebedeckten Berggipfel herein, auf der einen Seite tiefe Schluchten, auf der anderen Seite steile Berghänge - einfach traumhaft.

im Panoramawaggon von Perurail

Für uns war am km 104 Schluss, denn wir 4, zwei Berliner und zwei Schweizer hatten eine Genehmigung auf dem Inkatrail nach Macchu Picchu zu laufen. Unsere beiden Luxemburger Mitreisenden (mit Mitte 40 die jüngsten der Gruppe) sind bereits unterwegs. Sie laufen den wirklich sehr anspruchsvollen 4-tägigen Inkatrail. Wir sind alle gespannt, ob sie es schaffen und was sie berichten werden. 

hier beginnt unser Inka Trail

Worauf wir uns da eingelassen haben, war uns auch nicht wirklich klar. In einer Höhe von 2.250 m beginnend, ging es über 3,5 h Stunden nur bergauf, aber nicht einfach mal so auf glatten Pfaden, sondern auf und ab, über hunderte von unebenen Stufen, über übelste Steinunebenheiten und das zunächst bei brennender, stechender Sonne und den Rucksack mit dem Tagesgepäck auf dem Rücken.

   völlig geschafft die erste Pause
Der letzte Anstieg vor dem Erreichen des Mittagsrastplatzes über 324 steile Steinstufen hat Petra B. fast aus den Latschen kippen lassen. Aber unter Aufbietung aller Kräfte, mit eisernem Willen und Andreas Unterstützung hat sie es dann auch geschafft.

Blick auf Winay Wayna

Kurz vor Erreichen der Schutzhütte ereilte uns der Regen. Durchgeschwitzt fängt man sofort an zu frieren. Also Jacken raus und angezogen. Der Regen wird schlimmer, Jacken wieder aus- und Regencapes angezogen. Zum Glück lässt der Regen aber bald nach und hört schließlich ganz auf. Ob das die Gebete unseres Guides bewirkt haben?


Wir laufen eine weitere Stunde auf und ab, aber es ist nicht mehr ganz so schlimm. Weiter und immer weiter und dann kommen noch 15 Minuten unebener Anstieg - und wir sind am Sonnentor auf 2.720 m - Intipunku.

eine glückliche Gruppe ... und geschaffte Biederleute da müssen wir noch hin Blick auf Machu Picchu vom Sonnentor

Und da liegt sie vor uns, die verlorene Stadt der Inka (2.400 m). Was für ein Anblick. Kein noch so gutes Foto kann auch nur annähernd widergeben, was die Mystik dieser Landschaft ausmacht. Wir sind überglücklich. Wir haben es geschafft und es war jeden Schweißtropfen wert. Vergessen sind die brennenden Füße, vergessen die schmerzenden Knie. Wir genießen einfach nur noch diesen menschenleeren Anblick und erreichten gerade noch den letzten Bus nach Aguas Calientes um 17:30 Uhr.

Macchu Picchu pur

10Okt2014

Der heutige Tag stand voll und ganz im Zeichen der verlorenen Inkastadt.
Um 06:00 Uhr fuhren wir mit dem Bus von Aguas Calientes nach Macchu Picchu. Und wieder empfing uns ein ganz anderer mystischer Eindruck. Die Nebel waberten zwischen den Gipfeln, stiegen wie Vorhänge auf oder hüllten den Wayna Picchu (den Zuckerhutberg im Hintergrund des typischen Macchu Picchu Motivs) ein, um ihn im nächsten Augenblick wieder frei zu geben. Man kann diese einmalige Stimmung nicht beschreiben. Die Atmosphäre verändert sich ständig, je nachdem ob die Sonne durchkommt oder sich Wolken über die Berggipfel schieben.

Machu Piicchu  Blick zum Mondtempel
Unser strenger, aber sehr gebildeter Guide führte uns fast 4 h kreuz und quer, hoch und runter durch die Anlage und wir erfuhren viel Interessantes und Wissenswertes über die beeindruckende Inka-Architektur und -Kultur. Immer wieder eröffneten sich dabei neue Perspektiven auf die Stadt und die umgebenden Berge.

Die Ausmaße dieser Anlage kann man sich anhand von Fotos und Filmen nicht annähernd vorstellen.

Cello erklärt sehr detailliert

Blick auf den Wayna Picchu

der Sonnentempel

Ruinenbewohner

Diejenigen unserer Reisegruppe, die gestern nicht mitgelaufen waren, hatten schon ganz schön mit den vielen Treppen bzw. Stufen zu kämpfen, aber unsere beiden Schweizer Paare, Petra S. und Roland sowie Andreas haben noch die Besteigung des Wayna Picchu in Angriff genommen. Die Anzahl derer, die das dürfen, ist auf 400 pro Tag begrenzt (man muss lange vorher ein Permit kaufen). Den Wayna Picchu zu besteigen heißt, auf ganz steilen, engen und teilweise extrem schmalen Wegen nochmals 350 Höhenmeter zu bewältigen und das ausgehend von 2.400 m. Hier ihr Bericht:

Pünktlich 10 Uhr standen wir in einer langen Schlange am Eingang zum Wayna Picchu. Es dauerte fast 20 min. bis die Einschreibeprozedur vollzogen war. Der Anfang des Weges führte erstmal bergab, um dann über einen nicht kleinen Anstieg wieder ins Tal zu wandern. Vom Gipfel des Berges entgegenkommende, schnaufende Touristen machten einen ziemlich fertigen Eindruck. Wir kämpften uns steile Treppen mit unterschiedlich schmalen und bis zu kniehohen Stufen hoch, sodass wir japsend und nach Luft ringend immer wieder Pausen einlegen mussten. Schließlich sollten ja auch der einmalige Ausblick und die wunderbare Natur genossen werden.
Kurz vor dem Gipfel mussten wir dann in einer Höhle durch eine enge Felsspalte kriechen.
Auf dem Gipfel gab es aber nur Felsen und wir fanden kaum Halt. Deshalb begannen wir auch gleich den Abstieg und genossen den Ausblick noch einmal vom unteren Plateau. Der Abstieg war entsprechend extrem steil und erforderte höchste Konzentration. Nach zwei Stunden erreichten wir geschafft und glücklich wieder Maccu Picchu.

Anstehen für den schwierigen Aufstieg Hurra - wir sind oben

Gegen Mittag fallen die Tagestouristen ein und dann ist eigentlich die schönste Zeit auch schon vorbei.

Am Abend geht's mit dem Zug zurück nach Cusco.
Hier gewesen zu sein, wird für uns zu den wohl größten und nachhaltigsten Eindrücken und Erlebnissen zählen.

Macchu Picchu muss man mit eigenen Augen gesehen haben.

Zurück in Cusco (3.430 m)

11Okt2014

Den gestrigen Abend mussten wir erstmal mit einem Gesundheits-RUM-Trunk beenden. Denn heute konnten wir ausschlafen und uns von den Strapazen erholen.

Nach Luft ringend, die Höhe ist doch deutlich zu merken, lockte uns die Sonne in die Stadt. Zufällig fanden wir am Zentralen Platz ein kleines ganz tolles Café und machten es uns dort auf dem Balkon gemütlich. Ganz entspannt kann man von dort oben das Treiben beobachten, leckere Kaffeespezialitäten genießen und einfach relaxen.

Wir besuchten noch das Inka-Museum und schlenderten einfach bergauf-, bergab durch diese interessante, auf den Grundfesten der Inka errichtete Kolonialstadt. Dabei entdeckten wir zufällig ein schönes Restaurant ganz in der Nähe unseres Hotel und trafen dann dort auch noch unsere Berliner Mitreisenden.


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IMG_1875.JPG im Cappuccino-Café - mit Anis, Orangencreme, Karamell, Amaretto

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der älter Inka Roland

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IMG_1894.JPG  Pisco Soure Pause

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Treppen ohne Ende

typisch peruanisch - Anticuchos vom Rinderherz

Abgetaucht in den peruanischen Dschungel (250 m)

14Okt2014

Die letzten 3 Tage haben wir schwitzend und aus allen Poren triefend in der Provinz Puerto Maldonado, im Tambopata Nationalpark verbracht und auch Sonja und Alain wiedergetroffen. Sie haben wirklich den kompletten Inkatrail bewältigt - allerhöchsten Respekt von uns dafür.

Per Flug, Bus und Boot ging's in die urige INOTAWA-Lodge. Da unser Flug drei Stunden Verspätung hatte, kamen wir erst kurz vor dem Dunkelwerden dort an. Wir hatten "Reihenzimmer" mit Laken als Türen und zur Natur hin offenen Terrassen und Bädern, sozusagen mit freiem Ein-und Ausblick. Es gab keinen Strom, nur Kerzen, dazu die unglaubliche Regenwaldgeräuschkulisse - einfach idyllisch.
Nach kurzer Pause ging es dann gleich zur Nachtwanderung durch den Dschungel. Arno - unser örtlicher Guide - ein ausgewanderter junger Ex-Brandenburger - erklärte uns die verschiedenen Bäume, Pflanzen und Kleintiere und wir lauschten dem Gezirpe, Geklopfe, Gezwitscher und Gekreische in der Nacht.
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Zugang zu unseren Reihenzimmern

frische Luft ist kein Problem

Abfahrt am nächsten Tag - 05:00 Uhr. Gut getarnt aus einer Schutzhütte heraus beobachteten wir Papageien aller Arten und Sorten dabei, wie sie salzhaltige Tonerde abknabberten, die sie für ihre Verdauung benötigen. Zunächst waren Fluss und Landschaft noch in dicke Nebel gehüllt, die sich erst langsam hoben. Mit der Sonne war auch gleich wieder die schwühle Hitze da. War es uns in Cabanaconde und Cusco etwa zu kühl?
Wir nahmen erstmal eine Auszeit.

Papageien an der Salzlecke

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Die anderen erkundeten nochmals den Dschungel und wanderten (auch schon dezimiert) zu einer Farm. Wir bevorzugten die Hängematten und gesellten uns nach dem Mittagessen wieder zur Runde.
Per Boot und zu Fuß ging es zum See "Tres Chimbadas" und auf ein Floß mit Sitzbänken. Wir suchten das Ufer nach Tieren ab und fanden den vom Aussterben bedrohten (steht auf der Roten Liste) seltenen blauen Reiher. Beim anschliessenden Piranhaangeln waren Andreas und Roland erfolgreich und wagten danach sogar ein Bad im See, zusammen mit schwarzen und gelben Piranhas, schwarzen Kaimanen, Anacondas und großen Seeottern - sie haben es unbeschadet überstanden.


vom Aussterben bedrohter Speerreiher (es gibt nur noch ca. 400 Stck.)

schwarzer Piranha

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Nun hat uns das kühlere Cusco wieder. Lieber auf 3.430 m als bei 36 Grad im Schatten.

Morgen fahren wir an den Titicacasee und übernachten bei Einheimischen.

Intermezzo

15Okt2014

Cusco, die alte Hauptstadt der Inka, hat uns von allen Städten Perus bisher am Besten gefallen.
Für uns völlig unerwartet ist, dass wir in vielen Hotels und Restaurants oder Cafés freien WLAN-Zugang haben. Da hinkt Deutschland aber noch mächtig hinterher.
Das erleichtert das Blogschreiben ungemein, allerdings ist das Hochladen von Fotos oft sehr zeitaufwendig und mitunter auch fehlerbehaftet, sodass wir immer mal nachkorrigieren müssen.
Auf den langen Fahrten sind auch unsere Reisebusse überraschend komfortabel.
Die Landschaft wird immer interessanter, kein Vergleich mehr mit der Wüstenödnis an der Küste.
Die Küche Perus ist abwechslungsreich und schmackhaft. Wir haben auch gegrilltes Alpaca probiert - sehr interessant. Händler sind nie aufdringlich.
Nun sind wir gespannt, wie das in Bolivien aussehen wird.

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am Titicacasee (3.861 m)

15Okt2014

Wir fuhren viele Stunden durch die unendlichen Weiten des Altiplano. Das sind die Hochebenen, auf denen überwiegend Viehzucht betrieben wird.
Ziel unserer Reise war die Halbinsel Capachica auf 3.810 m. Hier unterstützt viventura mit den Besuchen die 3 Gemeinden Llachon, Santa Maria und Chifron.
In Chifron empfingen uns sehr herzlich unsere Gastfamilien. Wir vier waren zusammen mit Ana Maria beim Gemeindevorsteher auf 3.861 m in untergebracht. Die Aussicht auf den Titicacasee war von dort oben herrlich.
Bei einem spätnachmittäglichen Rundgang genossen wir die Abendstimmung und beobachteten den Sonnenuntergang. Danach wird es empfindlich kühl.
Ein liebevolle zubereitetes Abendessen mit der Gruppe bildete den Abschluss des Tages. Wir genehmigten uns in Petra und Rolands Quartier noch einen Cocaschnaps und krochen dann warm angezogen in unsere Schlafsäcke und unter dicke Decken.

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Altiplano


Anden-Express (fährt nur 2-3 mal pro Woche)


Empfang durch unsere Gasteltern

Unsere Gastgeber





Anna Maria mit Theofila

Rose, die 4-jährige Enkeltochter unserer Gastgeber

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Theofila in der Küche

... uns geht's prima


Abend-RUM-Trunk

unterwegs nach Bolivien (3.640 m)

16Okt2014

Obwohl die Nacht sehr kalt war, wir nur Wasser aus dem Kanister zum Waschen hatten, hat niemand gefroren. Wir haben noch vieles über das harte Leben am und mit dem See erfahren. Dann ging's aufs Boot und quer über den See Richtung Puno.
An einer der letzten, echten, von Uros bewohnten, schwimmenden Inseln legten wir einen Zwischenstopp ein.
Den nutzte Andreas für einen Sprung in den See zum Baden. Das sehen die Bewohner auch nicht alle Tage.

Vorbei an den nur noch für Touristen betriebenen schwimmenden Inseln (von beachtlichen Ausmaßen) erreichten wir Puno.

Weiter ging's per Bus Richtung Grenze. Dort erwartete uns schon Danielle, unser bolivianischer Guide. Der Grenzübertritt ist immer eine aufregende Sache, dieses Gewusel und Durcheinander, aber alles klappte.
Nochmal 3 h Busfahrt und nun sind wir in La Paz.

morgens am Titicacasee

beim Frühstück

Vorführung traditioneller Handwerkskunst

wir sind neidisch auf die tollen Zöpfe 


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bei den Uros

Andreas im Titicacasee

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nicht nur wir essen gerne Süßes

schwimmende Inseln für Touristen

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Camino de la Muerte - wir haben es geschafft - die gefährlichste Straße der Welt

17Okt2014

Nach einer Planänderung beginnt unser Abenteuer "Death Road" schon heute. 7.40 Uhr stehen wir schon wieder zum Briefing bereit. Es gibt erste Instruktionen und die Größe der Helme muss noch ermittelt werden. Dann geht es los. Wir sind neun "Radler", drei Guides, ein "Fahrradtechniker" plus zwei Autos samt Fahrern und Fahrrädern. Es geht zum Paß La Cumbre auf 4652 m. Hier bekommen wir noch unsere Schutzausrüstung (sollte sich noch als wichtig erweisen) und letzte Anweisungen. Dann geht es los.


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Diese Fahrt vom höchsten Punkt in der Cordillera Real führt in zahlreichen Serpentinen hinab ins Benibecken und überwindet dabei auf ca. 64 km einen Höhenunterschied von über 3.000 m. Das heißt, innerhalb eines halben Tages durchfährt man fast alle Klima- und Vegetationszonen Südamerikas, von schneebedeckten Gipfeln bis in den dampfenden Regenwald - das ist das bolivianische Andenerlebnis schlechthin!
Die ersten 21 km geht es mit rasantem Tempo eine kurvenreiche Asphaltstraße hinunter. Nach einem kleinen Picknick auf 3500 m fahren wir nochmal mit den Autos den Berg hoch bis zum richtigen Camino de la Muerte.


Der ist nichts für Leute mit Höhenangst. Er ist gerade mal 3,20 m breit und führt vorbei an bis zu 800 m in die Tiefe abfallenden Steilhängen. Dazu kommt, dass talwärts fahrende Fahrzeuge (und Radfahrer) immer außen an der Schluchtkante entlang zirkeln müssen, da der bergauffahrende Verkehr Vorfahrt hat und innen fahren darf.


Er ist die absolute Schotterpiste mit Schotter in allen Größen, spitzen Steinen und vom Regen ausgewaschenen Wasserläufen. Scharfes Bremsen in den Kurven kann schon schnell mal zum Wegrutschen des Hinterrades führen. So scherte es auch Petra B. mal aus. Da erwies sich die Schutzkleidung doch als unbedingt notwendig.
Aber alle sind nach 64 km downhill geschafft, verdreckt, aber glücklich im Tal angekommen. Anschließend konnten wir uns in einem Hotel noch im Pool entspannen bevor wir die dreistündige Rückfahrt zu unserem Hotel in La Paz antraten.
An einem Rastpunkt fragt Andreas Petra S. wo denn sein "Geier Sturzflug" bleibt. Naja, wer den Schaden hat........

La Paz (3.640 m)

18Okt2014

Heute morgen steht eine Stadtbesichtigung von La Paz auf dem Programm. Wir bummeln durch die historische Altstadt und besuchen das Folklore und Ethnologiemuseum mit Handarbeiten, Keramiken und Goldfunden, den zentralen Platz mit den Regierungsgebäuden, eine Schule, in der sich auch am Samstag viele Schüler treffen und den Hexenmarkt. Es gibt hier viele schöne koloniale Gebäude, die aber leider der Zeit zum Opfer gefallen sind. La Paz ist nicht unbedingt eine Stadt, die uns gefällt und auch den berühmten Hexenmarkt hatten wir uns anders vorgestellt.

Hochzeitsgäste in traditioneller Kleidung

das sind nicht die Reste unseres Abendessens sondern getrocknete Lama-Embryonen auf dem Hexenmarkt

Sucre (2.903m)

19Okt2014

Der Flieger brachte uns heute von LaPaz nach Sucre. Zwar klappte der Flug diesmal reibungslos, jedoch war unser Transferbus der dreckigste, den wir je hatten. Beim Fahrer hatten wir auch so unsere Zweifel ...
Aber die Sonne scheint - wie meistens auf dieser Reise - und die Lage des Hotels hoch über der Stadt ist toll.

Hotelausblick Hotelausblickes geht immer hoch und runter - die Beine sind schon ganz schön schwer

14 Uhr starten wir zum Stadtrundgang. Der Himmel hat sich zugezogen und hin und wieder fallen ein paar Tropfen. Der Rundgang ist eher ein Rundmarsch ins Tal der Altstadt zum zentralen Platz und durch schmale Gassen bis zu einem Vergnügungspark für Bolivianer. Sucre wird die weiße Stadt genannt. Es gibt auch hier schöne alte koloniale Bauten und wie überall viele Kirchen. Aber so richtig begeistert haben wir uns nicht. Dafür gibt es wieder leckeren Kaffee und Torte. Wenn das so weiter geht.......

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Wo sind denn nun die schönen Mädels....
 Und dann fand unser Tag unerwartet noch ein ganz tolles Ende:

Wir besuchten "Origenes Bolivianos", eine tägliche Tanzshow, welche einzigartig in Bolivien ist. Innerhalb von 2 Stunden werden die meisten Tänze von ganz Bolivien gezeigt. Die Kleider sind alle original, die Tänzer und Tänzerinnen sehr professionell und die Show ist ausgezeichnet zusammengestellt. Auch Bolivianer besuchen und lieben die Show. Wir waren von dieser farbenprächtigen, fröhlichen und ansteckend optimistischen Show restlos begeistert und so aufgekratzt, dass unsere Rum-Vorräte noch daran glauben mussten.


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Andreas mit einer Tänzerin, er nutzt die Gunst der Stunde

Potosi (4.065 m)

20Okt2014

Heute geht's nach Potosi, der nach La Paz höchstgelegenen Großstadt der Welt. Sie verdankt ihre Existenz den einstmals überreichen Silbervorkommen des Cerro Rico de Potosi. Das ist der 4.829 m hohe Kegel des Heiligen Berges in dem 1545 Silber entdeckt wurde.

Ein rasanter Busfahrer brachte uns durch eine sehr kurvenreiche aber ganz tolle Landschaft wieder in luftige Höhe. Unterwegs trafen wir doch wirklich auf die Twintower der Riverlands von Westeros. Walder Frey wollte uns aber nicht empfangen. 😉

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 Kurz vor dem Ziel mußten wir noch in einen kleineren Bus umsteigen, da der große Bus nicht durch die engen, steilen Gasse zu unserem Hotel fahren konnte. Samt Gepäck saßen wir wie die Heringe. Zum Glück war es nicht mehr weit.

Leider wurde es schon wieder dunkel und ein Gewitter mit heftigem Regen vermasselte uns einen ersten Überblick über die Stadt. So blieb wieder nur das Restaurant ...

unterwegs nach Uyuni (3.653 m)

21Okt2014

Heute haben wir auf einem Markt für die Minenarbeiter Dynamit und Cocablätter als Geschenke für die Arbeiter gekauft. Dann wurden wir in Gummistiefel, Schutzhose und -jacke gesteckt, mit Helm und Helmlampen ausgerüstet und sind zum "Heiligen Berg" gefahren.
Der Besuch einer noch betriebenen Mine war alles andere als angenehm. Wir wateten durch Wasser, quälten uns durch enge Stollen, vorbei an einem ungesicherten ca. 40m steil abfallenden Schacht, entlang von wirr herumhängenden Elektro-, Ver- und Entsorgungsleitungen, zum Teil im Entengang oder auf allen vieren durchs Geröll kriechend, um am Ende was zu sehen? Gut, die enorm schwierigen und gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen waren für jeden nachvollziehbar. Aber weder trafen wir auf die Minenarbeiter (sie waren einfach zu tief im Stollen) noch konnten wir uns die Silbergewinnung wirklich vorstellen. Am Ende waren viele von uns sauer über die vertane Zeit, die wir sinnvoller in Potosi hätten verbringen können.

Dynamit - Harry hat sich neu eingedeckt fertig für den Mineneinstieg
 Zwar war der anschließende Besuch des ehemaligen Münzprägehauses, Casa de la Moneda, nicht uninteressant, aber die meisten von uns waren ziemlich lustlos. 

Die Ober-, Mittel- und Unterwelt
Potosi hat durchaus auch sehr schöne Kolonialbauten, Kirchen und Plätze, wenn auch viel rekonstruiert wird.

 



Dann kam die Überraschung, auf uns wartete ein Doppelstock-Luxus-Reisebus mit Liegesesseln. Was war das für eine angenehme Fahrt durch tolle Landschaften, auf fast leeren, extrem kurvenreichen Straßen. 

Unmengen von Llamas und Alpakas

Zur Stadt Uyuni muss man nichts sagen. Sie dient einfach als Ausgangspunkt für die Wüstenexkursionen.

Salar de Uyuni (3.700 m)

22Okt2014

Unser Gepäck auf 4 Jeeps verladen, wir natürlich "zusammen in einem Boot", gings in rasanter Fahrt erst zum Cementario de Trenes, dem Lokomotivenfriedhof. Hier die Fotos zu schießen, hat schon mal richtig Spaß gemacht.


  ... endlich mal Lokführer ... ein trauriger Anblick unser Tross

Und dann begann das Abenteuer Salzwüste. Nun hat man schon so viele Bilder und Filme gesehen und trotzdem hätten wir uns nie vorstellen können, wie beeindruckend diese Landschaft ist. Kilometerweit bretterte unser Jeep mit 100 km/h durch die schneeweiße Salzlandschaft. Dabei trug uns eine etwa 15 cm dicke Salzkruste. Man staunt schon, wenn ein Loch hinein gehackt und das Wasser sichtbar wird.  Während der Stops versuchten wir uns in der Trickfotografie.


... hin und wieder könnte man ...... manchmal könnte Roland das Fliegen lernen ... Rolands Balanceversuch ein ganzer See aus salzigen einmal auf Händen getragenwas für starke Männer unterwegs auf dünner Kruste

Am Nachmittag erreichten wir die Isla del Pescado, eine mit wunderschön blühenden Kakteen bewachsene Insel.


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Nach Sonnenuntergang erreichten wir unser Salzhotel am Rande der Salzpfanne - ein ganz einfaches Hostel, komplett aus Salz erbaut. Duschen, Toiletten und Waschmöglichkeiten für Männer und Frauen zusammen ... Wir beließen es bei der Katzenwäsche.

  Zimmerzugang Salz(Hotel)zimmer

Wir krochen in unsere Schlafsäcke, obwohl es nicht so kalt war, wie befürchtet.

Quer durch die Wüste Richtung Chile (San Pedro de Atacama - 2.443 m)

23Okt2014

Um 5:00 Uhr verliessen wir schon unser Salzhotel, weil uns eine weite Fahrstrecke bis nach San Pedro de Atacama in Chile bevorstand. So früh ist es doch ganz schön kühl, vor allem weht mitunter ein kräftiger Wind.


Obwohl die Jeeps bequem waren, wurde das eine sehr anstrengende Fahrt. Wir fuhren durch eine wirklich tolle Vulkanlandschaft, aber auf unbefestigten Wegen und in beachtlicher Höhe. Unseren höchsten Punkt erreichten wir bei 4.925 m. Da ist die Luft schon ganz schön dünn.

Im Tal der Steine hatte ein Jeep Reifenpanne. Erstaunlich, wie schnell die Fahrer das Rad gewechselt haben.


image Arbol de Piedra
Wir sahen noch einige der raren Vicunas und faszinierende Lagunen mit zahllosen Flamingos.

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mit unserem umsichtigen Fahrer Ronald
Auf 4.850 m erlebten wir die thermischen Aktivitäten hautnah. Es fauchte und zischte und brodelte und stank erbärmlich nach Schwefel. Das muss wohl der Eingang zur Hölle sein. 



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Andreas und andere Mitreisende nutzten die Chance für ein Freiluftbad in einem Naturthermalbecken. Das Wasser hatte ca. 30 Grad, aber der Wind war eisig. Kein Wunder auf dieser Höhe.


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image Andreas im

Dann folgten die traumhafte rosafarbene "Laguna colorada", die zwar toxische, aber phantastisch grün schillernde "Laguna verde " und schließlich die "Laguna blanca", an der wir schon nicht mehr fotografieren wollten.

Laguna colorada auf 4.275 m 

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Laguna verde auf 4.350 m
16 Uhr bolivianischer, 17 Uhr chilenischer Zeit erreichten wir schließlich die Grenze von San Pedro.
Die ist wenig frequentiert, entsprechend wichtig sind dort die Beamten und verursachen eigentlich nur unnötigen Stress, bei eh schon geschafften Touristen ....

Unser gemeinsames Abschiedsessen fand dann auch erst gegen 21 Uhr statt. Todmüde fielen wir in die Betten.

Von San Pedro nach Santiago

24Okt2014

San Pedro ist ein merkwürdiger Ort. Hier scheint es nur Touristen, vor allem junge Backpacker zu geben und Restaurants sowie Geschäfte.

Uns allen stecken die Anstrengungen der letzten 4 Wochen in den Knochen und so kommt auch nur ganz zaghafter Protest als feststeht, dass wir das Valle de la Luna weder zum Sonnenaufgang- noch zum Sonnenuntergang sondern am späten Vormittag sehen werden. Klar hat das Mondtal bei hochstehender Sonne nicht den Reiz, der sonst durch die Schattenwürfe entsteht.
  durch Erosion entstandene

image mehr als 5.000 m hoher Vulkan in Bolivien
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Auch das Todestal haben wir noch besucht, bevor wir zur letzten Station unserer gemeinsamen Reise aufgebrochen und nach Santiago geflogen sind.


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Es gab noch eine böse Überraschung als sich herausstellte, dass man den Schweizern aus dem verschlossenen Gepäckabstellraum einen Rucksack gestohlen hatte (zum Glück ohne Geld und Papiere, aber mit teuren Jacken).
Als Ana Maria mit der Polizei drohte, zahlte der Hotelbesitzer 80% des Neuwertes aller Sachen aus. Der schale Nachgeschmack, Traurigkeit und Betroffenheit bei allen blieben.

Santiago

25Okt2014

Petra S. ist etwas gestresst, weil der online CheckIn für den Rückflug von Frankfurt nach Berlin nicht klappt. Erst mühevoll bringen wir in Erfahrung, dass sich die Flugzeit geändert hat.

Roland zollt dem grippalen Infekt der letzten 2 Tage Tribut und bleibt ebenso wie der von Kopfschmerzen geplagte Andreas im Bett.

Aber beide Petras machen die Stadtbesichtigung um 10 Uhr bei 33 Grad mit. Camilo, der deutsch wie viele ehemalige Exilchilenen in der DDR gelernt hat, führt uns wirklich toll. Er erzählt viel Interessantes aus der reichen Geschichte Chiles, aus der aktuellen Politik und Wirtschaft, über Kunst und Kultur. Natürlich sind alle betroffen, als wir vor der Moneda (dem geschichtsträchtigen Präsidentenpalast) stehen, Allendes Standbild-Denkmal sehen und die persönliche Geschichte von Camilos Familie hören. Uns fällt wieder auf, dass nur wir Ossis über den Putsch und das blutige Agieren der Militärjunta Bescheid wissen, die Bilder und Filmaufnahmen vom 11. September 1973 ebenso kennen wie Pablo Neruda, Victor Jarra und Isabel Allende.


Blick vom Cerro Santa Lucia mitten in der Stadt Blick vom Cerro Santa Lucia der legendäre Seiteneingang der Moneda Hauptportal der Moneda
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Dann hieß es Abschied nehmen. Petra und Roland haben mit dem Rest der Gruppe den Rückflug angetreten.

... und da fliegen sie ...😢
Petra und Andreas fliegen weiter auf die Osterinsel. Fraglich ist allerdings, ob wir von dort berichten können. Es ist kaum vorstellbar, dass wir dort so eine (kostenfreie) WLAN-Abdeckung haben werden, wie bisher.

Was bleibt?
Es war eine auf Grund der Höhen und teilweise sehr langen Fahrstrecken extrem anstrengende Reise. Wir sind froh, sie am Ende unserer Südamerikatouren gemacht zu haben.
Insgesamt betrachtet sind landschaftlich, kulturell und auch bevölkerungsmässig die Länder Venezuela, Ecuador und Kolumbien viel reizvoller und abwechslungsreicher.
Natürlich hatte auch diese Reise unvergessliche Momente:
- die tolle Wassershow im Circuito Magico Del Agua in Lima,
- der Flug über die Nazca-Linien,
- das Buggyfahren und Borden in den Sanddünen,
- der Flug der Condore über dem Colca-Canyon,
- Cuzco,
- der Inkatrail und ganz besonders das menschenleere Macchu Picchu vom Sonnentor,
- die Begegnungen am Titicacasee,
- die Mountainbiketour auf der gefährlichsten Straße der Welt (auch wenn Petra B. auf Grund des Sturzes einige Blessuren davon getragen hat),
- die tolle Show von Origenes Bolivianos in Sucre,
- der Salar de Uyuni,
- die tollen Lagunen und Vulkanlandschaften und nicht zuletzt die la Moneda in Santiago.

Hier nochmal der Link zum viventura-Foto-Tourbericht:  www.viventura.de/reisebericht/50257

Diese Reise setzt eine gute Kondition und körperliche Fitness voraus. Mit der Höhe hatten am Anfang fitte und weniger fitte, jüngere und besonders der älteste Mitreisende zu kämpfen. Auch wenn Joachim durch Fitnessstudio, Wandern und viele andere Aktivitäten gut trainiert war, so hat sich gezeigt, dass das Alter von 78 Jahren wohl doch nicht mehr für solche Touren taugt.

Moais wir kommen!

bei den Moais

26Okt2014

Die 6 h Flug waren ruck zuck vorbei. Die meiste Zeit haben wir geschlafen, wohl von langen Jeep- bzw. Busfahrten gestählt.
Dann lag sie vor uns, die Osterinsel, sonnenbeschienen, klar, bei 23 Grad und leichtem Wind - was für ein angenehmes Klima.
Wir wohnen in einem sehr schönen kleinen Hotel, ruhig und mit großem Zimmer (!!), Terrasse zum Garten und Pool. Die Leute hier sind überall sehr nett.

der Beweis Hotel Gomero
Den ersten größeren Spaziergang nach Tahai zum einzigen Moai mit Augen haben wir auch schon unternommen. Das Essen hier ist wirklich sehr gut, die Portionen sind reichlich und es gibt Restaurants in nie erwarteter Vielfalt. Die Preise sind mit Deutschland vergleichbar, aber das Essen ist um ein Vielfaches schmackhafter. Petras Ceviche von rohem, mariniertem Fisch war ebenso einsame Spitze wie die großen Knoblauchgarnelen von Andreas.

Ahu Tahai Ahu Tahai Ahu Tahai Tahai - einziger Moai mit Augen

Dass der Sonnenuntergang erst so spät ist, daran sind wir nicht mehr gewöhnt. Unseren Platz im Restaurant am Meer (Pazifik) haben wir nach 20 Uhr aufgegeben, da stand die Sonne noch hoch am Himmel. Mal sehen, wann sie morgen aufgeht.
Der Abend endet mit einem guten Glas chilenischen Rotwein. Der ist preiswerter als Bier.
Morgen geht's dann in 2 Halbtagesausflügen geführt über die Insel.

Die Osterinsel

28Okt2014

der vulkanische Ursprung ist unverkennbar LAN im Landanflug

Hier sind wir nun auf der wahrscheinlich einsamsten Insel der Welt. Im Umkreis von 2.000 km gibt es kein Festland.

Riesenschildkröten sind auch auf der Osterinsel heimisch Ahu a Kivi

Wir haben die Chance genutzt und gestern in 2 Halbtagesausflügen und heute der Ganztagstour alles unbedingt Sehenswerte der Insel erkundet. Geführt wurde unsere kleine Gruppe von 5 bzw. 4 deutschsprachigen Reisenden von Josef W. Schmid, einem Schweizer, der seit mehr als 25 Jahren auf der Insel lebt und sich mit der Geschichte und Kultur Polynesiens und der Osterinsel beschäftigt. Er arbeitete u.a. bei Ausgrabungen auf der Osterinsel und anderen polynesischen Inseln mit. Für uns ein Glücksfall.

Vinapu - waren etwa die Inka auch hier? Vinapu Krater Rano Kau Orongo - Vogelmanninsel Orongo - Zeremoniendorf AnaKai Tangata - Reste der Höhlenmalerei vom Vogelmannkult

Wir sahen viele unterschiedlich große Ahus (Plattformen, auf denen die Steinstatuen (Moais) stehen), sie wurden auch als Grabstätten und Altäre genutzt. Natürlich erfuhren wir auch vom Vogelmannkult, sahen Petroglyphen und besuchten das Zeremoniedorf Orongo.

In der Bucht Akahanga wird das Grab des großen Königs Hotu Matua vermutet. Am imposantesten war aber der eigentliche Steinbruch, in dem die Statuen gefertigt wurden. Er befindet sich an den Hängen des erloschenen Vulkans "Rano Raraku" mit einem idyllischen Kratersee. Hier stehen und liegen noch 397 dieser rätselhaften Statuen. Ganz toll anzusehen ist natürlich auch der Ahu Tongariki, 200 m lang und mit 15 wieder aufgerichteten Statuen der längste Ahu der Insel.

Kratersee des Rano Raraku An den Hängen des Rano Raraku gigantische unfertige Statuen, mehr als 2/3 sind noch in der ErdeTonjariki Tonjariki Ahu Tonjariki

Und dann besuchten wir noch den "Nabel der Welt".

Te Pito Kura - der (magnetische) Nabel der Welt
Am herrlichen Sandstrand von Anakena legten wir einen Badestop ein, den aber nur Andreas zum Schwimmen im Pazifik nutzte.
Strand von Anakena Ahu von Anakena Andreas im durchaus kalten Pazifik

Den gestrigen Tag beendeten wir mit dem Besuch einer sehenswerten traditionellen Show und Essen aus dem Erdofen.

Te Ra'ai Erdofen im Bambusrohr gegartes Hühnchen
Heute versuchten wir es nochmals in einem wunderschönen Restaurant am Meer, aber wieder vereitelten Wolken einen spektakulären Sonnenuntergang, hier erst gegen 20:30 Uhr. Dafür geht die Sonne aber auch erst 12 h später auf.

Der Aufenthalt auf der Osterinsel war für uns ein toller Reiseabschluss.
Morgen Mittag fliegen wir nach Santiago de Chile zurück.
Übermorgen geht's dann Richtung Heimat. So schnell vergehen 5 Wochen Urlaub. Hier hätten wir es auch noch länger ausgehalten.

auf in die Heimat

29Okt2014

Unser Rückflug von der Osterinsel war 3 h verspätet, sodass wir erst gegen Mitternacht zurück in Santiago sind. Da bleibt nur noch das Bett. Die Pesos sind eh alle ausgegeben - also es passt schon.

Blick vom Hotel Gen Suites auf Santiago

Morgen Mittag starten wir in die Heimat. Wenn alles klappt, landen wir um 16 Uhr in Tegel - Happy Halloween 😫

ein letzter Blick auf Chiles schneebedeckte Berggipfel